Es gibt auf diesem Planeten viele wunderschöne Berge. Und es gibt die Drei Zinnen.
Viele Tourismusregionen suchen lange nach einem passenden Logo und Symbol. Die Dolomiten hatten ihres schon immer seit ihrer Entstehung vor rund 200 Millionen Jahren. Die Drei Zinnen in den Sextner Dolomiten sind nicht nur ein markanter Gebirgsstock, sie sind ein Wahrzeichen, das Weltberühmtheit erlangt hat.
Und sie haben eine Anziehungskraft, die extrem hoch ist. 2.999 Meter um genau zu sein. So hoch ist die Große Zinne. Ein Meter hat gefehlt, um ein Dreitausender zu sein. Aber das ist angesichts ihres Erscheinungsbildes ziemlich egal.
Um dieses überwältigende Naturschauspiel zu erleben, ist eine „kleine“ sportliche Betätigung erforderlich. Doch der Reihe nach: Von Klagenfurt aus sind es über Lienz und das wunderschöne Pustertal zum Rifugio Auronzo – dem Ausgangspunkt der Rundwanderung um die Drei Zinnen – drei Stunden mit dem Auto (alle Anreisemöglichkeiten gibt’s hier).
Wer noch schnell eine Pause auf dem Weg zu den Drei Zinnen einlegen möchte und ein Faible für Eishockey hat, sollte bei der Eishalle Toblach-Dobbiaco von Klaus Volgger und seiner Frau Andrea vorbeischauen. Gemütlichkeit, Herzlichkeit und ein guter Kaffee bringen Vorfreude auf ein Outdoor-Erlebnis der besonderen Art.
Shuttle-Busse sorgen für eine stressfreie Anreise
Ein Tipp gleich vorweg: In der Hochsaison sind die Drei Zinnen ein touristischer Hotspot. Oft sind auch unter der Woche die Parkplätze beim Rifugio Auronzo voll. Es kann sogar sein, dass man auf dem Weg zum Misurina-See – von hier biegt man auf die mautpflichtige Straße Richtung Auronzo Hütte ab – im Stau steht.
Am besten ist es, sich im Vorfeld über die Verkehrslage genau zu informieren. Eine wunderbare und komplett stressfreie Alternative ist der Shuttle-Bus (hier kann man die Abfahrtszeiten online abfragen) vom Bus- und Zugbahnhof in Toblach aus, der die Bergbegeisterten zum Rifugio Auronzo bringt. Ist der Parkplatz ausgelastet, fahren aber auch Shuttle-Busse vom Misurina-See zur Südseite der Drei Zinnen.
Bilder: Drei Zinnen Rundweg
Vom Rifugio Auronzo di Cadore beginnt das Abenteuer „Rund um die Drei Zinnen“. Das ist ein Wanderweg (Nummer 101), der auch mit Kindern absolviert werden kann. Die Wege sind breit, trotzdem sind zu jedem Zeitpunkt Aufmerksamkeit und Konzentration gefragt. Das ist hochalpines Gelände und kein Disneyland mit vorgeschobenen Kulissen. Auch das Wetter kann auf knapp 2.500 Metern sehr schnell umschlagen. Outdoor-Bekleidung, gute Wanderschuhe und Wetterbeobachtung sind Pflicht.
Das Panorama ist von der ersten Sekunde an überwältigend. Wichtig ist, sich genügend Zeit zu nehmen. Wer länger hier verweilen möchte, kann in der Auronzo Hütte oder auch in der Dreizinnenhütte übernachten. Anfragen sollten früh gestellt werden.
Nach zirka 15 Minuten erreichen die Wanderer – je nach Tempo und Schaupausen – eine kleine Kapelle. Von hier geht es weiter zur Lavaredohütte. Auch hier kann man übernachten und sich verpflegen.
An diesem Punkt gibt es zwei Möglichkeiten, man nimmt links den etwas steileren und kürzeren Weg Richtung Paternsattel oder man geht weiter auf dem breiteren Wanderweg. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte die zweite Variante wählen.
Es geht nun bergauf, mit jedem absolvierten Höhenmeter kommt man dem „eigentlichen Ziel“ des Tages immer näher. Der Paternsattel (Forcella Lavaredo) ist mit 2.454 Metern der höchste Punkt des Rundwanderweges. Nach wenigen Augenblicken ist es plötzlich da: Das berühmte Drei-Zinnen-Bild. Jetzt wird klar, warum der „Naturpark Drei Zinnen“ seit 2009 UNESCO-Welterbe ist.
Die steilen Nordwände der Drei Zinnen sind imposant. Der gesamte Gebirgsstock erscheint wie ein natürliches Monument. Dieser erste Eindruck brennt sich tief ins Gedächtnis. Und mit jedem Schritt, den man jetzt Richtung Dreizinnenhütte wandert, wird das Verlangen größer, den Blick auf diese Berge zu richten.
Naturarena Drei Zinnen
Bei der Dreizinnenhütte ist Zeit für eine Pause und Verpflegung. Die Naturarena, die sich vor den Besucherinnen und Besuchern aufbaut, ist einfach überwältigend. Linker Hand umrahmt der Paternkofel die Arena, die Blicke schweifen über den Paternsattel zu den Drei Zinnen. Doch auch die Perspektiven auf das „Hinterland“ der Dreizinnenhütte mit den Laghi dei Piani (Bödenseen), dem Sasso di Sesto oder dem Toblinger Knoten sind wunderschön.
Von der Dreizinnenhütte steigt man nun auf dem Weg Nummer 105 zum Rienzboden ab. Zur Orientierung, wo man genau hin muss, dient der weit sichtbare Wanderweg Richtung Langalm. Der Anstieg dorthin beginnt beim erwähnten Rienzboden. Oben auf dem Plateau schlängelt sich der Weg zur Mitterscharte (Forcella del Col de Mèdo) an der Westlichen Zinne entlang. Die Perspektiven auf die Drei Zinnen ändern sich hier erneut mit jedem Schritt.
Hier schließt sich der Giro
Nach rund vier Stunden erreicht man den Ausgangspunkt des Rundwanderweges, die Auronzo Hütte in der Provinz Belluno. Hier lässt sich das gerade Erlebte bei einem Bier, einer guten Jause oder einem anderen typischen Hüttengericht Revue passieren. Über der Eingangstür hängt ein Rosa-Trikot von Vincenzo Nibali, der am 25. Mai 2013 die epische Etappe des Giro d’Italia mit Ziel beim Rifugio Auronzo im dichten Schneetreiben gewann.
Wer nicht nur Zeit für einen Tagesausflug hat, sondern mehrere Tage bei den Drei Zinnen wandern möchte, sollte es ähnlich machen wie Charis Stank in ihrem Blog „Schönste Zeit“. Mit allen Sinnen und Emotionen.
Reinhold Messner hat einmal gesagt: „Die Dolomiten sind die schönsten Berge der Welt.“ Wenn man die Drei Zinnen gesehen hat, weiß man, warum!
Nützliche Links im Überblick:
Die Drei Zinnen Region auf Facebook und Instagram Alle Infos zur Drei Zinnen Region Rifugio Auronzo alle Tre Cime di Lavaredo auf Facebook Alle Infos zum Rifugio Auronzo alle Tre Cime di Lavaredo Dreizinnenhütte – Rifugio A. Locatelli S. Innerkofler auf Facebook Alle Infos zur Dreizinnenhütte – Rifugio A. Locatelli S. Innerkofler |