Postojnska jama in Slowenien: Ein brillantes Naturwunder

Postojna liegt rund 50 Kilometer südwestlich von der slowenischen Hauptstadt Ljubljana entfernt an der Autobahn A1 Richtung Koper und an der historischen Südbahn, die Wien mit Triest beziehungsweise Rijeka verbunden hat.

Menschen, die gerne in Istrien Urlaub machen, kennen diese Stadt vor allem als Verkehrsknotenpunkt Richtung Grenzübergang Rupa. Hier jedoch einfach nur von der Autobahn oder auf die Autobahn zu fahren, ist ein großer Fehler.

Denn die mit all ihren Ortschaften über 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählende Stadtgemeinde hat ein Naturjuwel zu bieten, das mit einem einzigen Wort zu beschreiben ist: Überwältigend.

Außergewöhnliche Schönheit und Pracht

Wer rund um Postojna mit dem Auto unterwegs ist, dem springen die großen Schautafeln mit dem Hinweis auf die Postojnska jama sofort ins Auge. Die Tropfsteinhöhlen in den Karsthügeln hinter der Stadt sind ein Ausflugsziel, das ob seiner Schönheit und Pracht nicht alltäglich ist. Zeit nehmen ist für dieses außergewöhnliche Erlebnis angesagt.

Der Eingangsbereich zu jenem Teil der Höhlen, der touristisch erschlossen ist, liegt ein bisschen außerhalb des Stadtkerns. Große Parkplätze bieten genug Raum. Nicht von einem vollen Parkplatz abschrecken lassen: In der Hochsaison fährt jede Stunde ein Zug in die Höhle. Sollte ein Termin ausgebucht sein, ist bestimmt eine Fahrt bei einem der nächsten Zeitfenster möglich. In der Nebensaison ist die Frequenz ein bisschen niedriger, die Höhlen sind aber 365 Tage im Jahr geöffnet.

Bilder: Postojnska jama – einfach zum Staunen

Nach einem kurzen Fußmarsch folgt die Überquerung der Pivka über eine Holzbrücke. Der Fluss, der in der Nähe der gleichnamigen Stadt Pivka bei Zagorje entspringt, verschwindet an dieser Stelle mystisch im Höhlensystem von Postojna und fließt unterirdisch weiter. Sie ist dafür verantwortlich, dass sich die Höhlen in diesem Karstgebiet überhaupt geformt haben. Das Höhlensystem ist durch den unterirdischen Lauf der Pivka mit der Pivka Jama, Otoska Jama, Magdalena Jama, Črna Jama und Planinska Jama verbunden.

Beim Ticketschalter werden die Gäste anhand der Sprache zu einer geführten Gruppe zugeteilt. Menschen, die sich ein bisschen Zeit sparen möchten, können die Tickets auch online kaufen. Die Führungen finden in slowenischer, italienischer, englischer oder deutscher Sprache statt. Weiters stehen Audio-Guides in 17 Sprachen zur Verfügung.

Zug in die magische Unterwelt fährt ab

Rund 90 Minuten dauert die fünf Kilometer lange Tour durch dieses Naturwunder. 3,5 Kilometer davon werden auf einem Zug zurückgelegt. Für SüdSehnSucht ist diese Fahrt eines der spektakulärsten Erlebnisse in Mitteleuropa. Nach der Abfahrt, wenn sich nach einem engen Tunnel plötzlich der erste Saal eröffnet, geht ein Raunen durch die Gruppe. Das ist jedes Mal ein ganz besonderer Moment.

Der Zugfahrt folgt ein 1,5 Kilometer langer gut ausgebauter und sicherer Fußweg. Unsere Gruppe wird von einer Dame namens Mojca geführt, die sehr humorvoll und kompetent die einzelnen Säle und die darin befindlichen Sehenswürdigkeiten beschreibt und erklärt. Und gleich klarstellt: „Wir haben hier zwar nicht die größte, aber dafür die schönste Tropfsteinhöhle der Welt.“

Die Postojnska jama in Slowenien ist einen Besuch wert.

Insgesamt umfasst das Höhlensystem von Postojna 24 Kilometer mit unteriridischen Gängen, Galerien und Sälen. Teile davon sind in Abenteuertouren sogar zu erkunden. Es herrscht konstant eine Temperatur von zehn Grad. Warme Kleidung und Sportschuhe für einen sicheren Tritt sind empfehlenswert.

Ein kurzer Blick auf die Geschichte der touristischen Erschließung zeigt, dass die Besucherinnen und Besucher hier auf den Spuren von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Sisi wandeln, die anlässlich der Eröffnung der Südbahnverbindung von Wien nach Triest am 11. März 1857 Station in Postojna machten.

Die Öffnung für die Allgemeinheit fand schon 1819 statt. Seit 1872 fährt der Zug, der immer wieder modernisiert wurde, in die touristisch ausgebauten Teile der Höhle. In den mehr als 200 Jahren haben bereits 40 Millionen Menschen (Stand September 2021) die Postojnska jama besucht.

Phantasiereiche Wanderung

Die Höhle hat drei Hauptetagen, vor allem beim Fußmarsch merken die Gäste die Höhenunterschiede, es geht bergauf und bergab. Der Fußweg ist in einer Achterschleife angelegt, wie Mojca der Gruppe erklärt. Das nehmen die touristischen Höhlenwanderinnen und Höhlenwanderer spätestens dann wahr, wenn die „Russische Brücke“ unterquert wird, die einige Minuten zuvor überquert wurde. Russische Brücke heißt sie, weil sie von russischen Kriegsgefangenen im Ersten Weltkrieg gebaut wurde.

Das Erlebnis Tropfsteinhöhle in Postojna ist ideal für Familien mit Kindern. Die unzähligen Tropfsteine in all ihren unterschiedlichen Formen erscheinen auch durch die Lichtstimmungen fast als mystische Wesen. Nicht nur Kinder, auch die Erwachsenen können in dieser magischen Unterwelt ihrer Phantasie freien Lauf lassen. So zeigt uns Mojca zum Beispiel den „Schiefen Turm von Pisa“, bei dem sie mit einem Augenzwinkern hinzufügt: „Hier ist das Original, die Italiener haben das nur kopiert!“

Apropos Italien. Der Spaghetti-Saal mit seinen vielen dünnen Stalaktiten – so heißen die nach unten wachsenden Tropfsteine – macht Lust auf eine Portion Spaghetti. Die empor wachsenden Steine heißen Stalagmiten. Wenn ein Stalagmit und ein Stalaktit zusammenwachsen, entsteht ein Stalagnat. Laut der Gruppenleiterin wächst ein Tropfstein 0,1 bis 0,3 Millimeter in zehn Jahren. Die ältesten abgelagerten Sedimente sind 900.000 Jahre alt. Nur um das einmal so kurz einzuordnen…

Der Brillant. Punkt.

Beeindruckend sind die verschiedenen Galerien und Säle, die man auf den 1,5 Kilometern bestaunen kann. Die vielen Tropfsteinsäulen erscheinen wie von der Natur erschaffene Kunstwerke.

Atemberaubend schön ist der Brillant, der zurecht als Symbol, als Wahrzeichen der Postojnska jama gilt und sogar das Logo ziert. „Das Wasser, das über den Tropfstein läuft, lagert eine dünne Sinter-Schicht aus reinem Kalzit ab, die dem Brillanten den Glanz und das Weiße verleiht“, fasst die offizielle Website dieses Prunkstück eines Tropfsteines zusammen.

Am Ende der Zugfahrt zurück zum Eingang, der auch der Ausgang ist, erscheint die Pivka, die auf der untersten Etage der Höhle fließt, in einem riesigen Saal. Ein Gast hinter uns auf dem offenen kleinen Waggon sagt in diesem Moment, als der Zug anhält genau das, was sich vermutlich alle Gäste gerade denken: „Sensationell!“ Dem ist nun wirklich nichts mehr hinzuzufügen.

Anreise:

Mit dem Auto von Klagenfurt über den Loiblpass nach Tržič. Über die A2 nach Ljubljana und dann Richtung Koper/Triest auf der A1 nach Postojna – insgesamt sind es 130 Kilometer.

Von Villach durch den Karawankentunnel (Achtung, im Sommer Staugefahr) oder über den Wurzenpass nach Ljubljana und dann nach Postojna sind es rund 145 Kilometer.

Alle Anreisemöglichkeiten

Nützliche Links im Überblick:

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Alle Informationen zu Postojnska jama – Höhlen von Postojna auf der offiziellen Website

Besichtigungszeiten

Eintrittskarten

Schutzmaßnahmen bezüglich COVID-19: Beim Ticketkauf wird der grüne Pass kontrolliert, in der Höhle herrscht derzeit Maskenpflicht.

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Alle Infos zu Feel Slovenia auf der offiziellen Tourismus-Website

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