Auf einen schönen Sonnenaufgang nach Caorle

Zurück in Caorle. Der letzte Kurzurlaub in diesem Ort war der traditionelle Familienaufenthalt an einem Pfingstwochenende Anfang der 1990er Jahre. Das war im Teenageralter.

Schon bei der Anfahrt von Portogruaro vorbei an den kleinen Kanälen, die sich in der Kindheit tief ins Gedächtnis gebrannt haben, war plötzlich dieses spezielle Gefühl wieder da. Dieses Gefühl, wenn es Richtung Meer geht.

Bei der Einfahrt über die kleine Brücke, vorbei am Hafen mit den vielen kleinen und großen Fischer- und Ausflugsbooten zum ersten Kreisverkehr ist es so, als wäre man nie weg gewesen. Alles ist noch immer vertraut und bekannt. Das ist schön, weil das Urlaubsgefühl nach kurzer Zeit einsetzt.

Caorle – reizvoll mit vielen Erlebnismöglichkeiten

Wer nach Caorle fährt, denkt vordergründig an einen Badeurlaub. Das ist bei knapp 18 Kilometern Sandstrand und dem typischen italienischen „Bagno-Flair“ mit Liegestuhl und Schirm naheliegend. Aber dieses reizvolle, liebliche Städtchen und seine Umgebung an der norditalienischen Adria bieten neben dem Baden im Meer noch viele weitere abwechslungsreiche Erlebnismöglichkeiten.

Video: Viele schöne Blickpunkte in Caorle

Der erste Eindruck von Caorle: Es wirkt alles sehr gepflegt, immer wieder sorgen Blumen für ein zusätzliches Wohlgefühl wie die beiden in Herzform angelegten Blumenbeete vor der Kirche Madonna dell’Angelo, die immer wieder in den Blickpunkt rückt und auch als Orientierungspunkt dient.

Die eigentliche Stadt besteht aus drei Teilen, nämlich Spiaggia di Levante – italienisch für Oststrand, die Innenstadt von Caorle und Spiaggia di Ponente – italienisch für Weststrand. Die Kirche draußen am Ende des Felsendammes, auf dem im Westen eine wunderschöne Promenade verläuft und die beiden Strände miteinander verbindet, ist eines der Wahrzeichen Caorles und ein berühmtes Fotomotiv.

Caorle aktiv erleben

Spaziergänge sind hier entlang der Adria besonders schön. Romantisch ist ein Sonnenaufgang bei der Kirche Madonna dell’Angelo. Dafür heißt es, ganz früh aufzustehen und mit dem Rad zum Horn zu fahren oder einen Morgenspaziergang zu unternehmen, um einen malerischen und märchenhaften Tagesbeginn zu erleben. Die Stadt erwacht langsam, die Stimmung im ganzen Ort ist einzigartig.

SüdSehnSucht-Tipp: Ganz früh aufstehen und mit dem Rad zur Kirche Madonna dell’Angelo fahren, um einen malerischen und märchenhaften Sonnenaufgang zu erleben. Die Stadt erwacht langsam, die Stimmung im ganzen Ort ist einzigartig.

Für sehr sportliche Menschen ist der Lungomare Venezia, der westlich von der Kirche in den Lungomare Trieste übergeht, eine beliebte Laufstrecke. Kein Wunder, hier können die Läuferinnen und Läufer Kilometerweit direkt am Meer entlang ihre Kondition verbessern und nebenbei wunderbare Eindrücke auf der einzigartigen Laufstrecke sammeln.

Besonders gut Trainierte können auf dem Lungomare Trieste weiter nach Falconera bis zur Lagune von Caorle laufen, über die Via dei Casoni und dem folgenden Schotterweg zur Isola dei Pescatori und dann dem Kanal entlang Richtung Stadion zurück in die Stadt rennen.

Diese Runde ist aber auch für Radfahrerinnen und Radfahrer sehr empfehlenswert, um das Naturparadies von Caorle am äußersten Ende des Oststrandes zu erkunden. Das Radwege-Netz in und um Caorle ist sehr gut ausgebaut und bietet einen Vorteil: Die Urlauberinnen und Urlauber können in relativ kurzer Zeit sehr viele Sinneseindrücke in ihrem Gedächtnis abspeichern. Obwohl das mit „relativ kurz“ so eine Sache ist: Zeit nehmen für die Schönheit der Gegend ist empfehlenswert.

Ausflug zur Lagune – ein Naturjuwel

Ein Ausflug zur Lagune von Caorle ist wie erwähnt mit dem Rad möglich. In den Sommermonaten sind auch Erkundungsfahrten mit dem Boot eine wunderschöne Option, dieses Naturjuwel mit den vielen verschiedenen Vogel-, Fisch- und anderen Tierarten sowie den unterschiedlichen Pflanzenarten mit allen Wahrnehmungen auskosten zu können, wie Nicoletta De Rossi in ihrem Blog sonoitalia.de wunderschön beschreibt.

Bilder: Flanieren und Entdecken in Caorle

Die Casoni, die ehemaligen Fischerhäuschen, liefern einen Eindruck wo und wie die ersten Einwohner von Caorle gelebt haben. Fischfang war einst der wichtigste Wirtschaftszweig. Auch heute noch spielt die Fischerei eine wichtige Rolle, wurde aber über viele Jahrzehnte vom Tourismus als Hauptwirtschaftszweig abgelöst.

Die Lagune war für die Fischer Lebens- und Arbeitsraum zugleich, wie auch auf dem Weg zur Isola dei Pescatori zu entdecken ist. Bei allem touristischen Erkunden ist der respektvolle Umgang mit der Natur und den Einheimischen hier besonders wichtig. Wenn man Glück hat, sitzt ein Kormoran auf einem der Wasserstraßen-Pfähle und trocknet sein Gefieder.

Hafen – Umschlagplatz für Sinneseindrücke

Ein Umschlagplatz für neue Sinneseindrücke ist der Hafen, der nur wenige Meter von der Altstadt entfernt liegt. Viele kleinere und größere Fischerboote, Ausflugsboote, Motor- und Segelboote sind hier zu bestaunen.

Ein Blickfang mit den springenden Delfinen ist die „Città di Caorle“, eine Caorlina. Eine – wie der Name schon sagt – typische Bootsart für Caorle. Diese große Caorlina hat alle fünf Jahre am zweiten Sonntag im September (zuletzt 2020) bei der Prozession der Madonna dell’Angelo einen bedeutenden Auftritt.

Etwas weiter draußen im Hafen bringen Fischer ihren Fang an Land und sorgen bei den unzähligen Möwen für Aufregung und einen Festschmaus. Vom Hafen aus ist mit dem MS Caorle ein Abstecher nach Venedig – die Serenissima ist rund 60 Kilometer von Caorle entfernt – auf dem Wasserweg möglich. Natürlich fahren auch Busse in die berühmteste Lagunenstadt der Welt.

Italienisches Bade-Flair unter blauer Flagge

Kaum vorstellbar, aber wahr: Bis zum Jahr 1940 war der Küstenabschnitt von der Mündung der Livenza bis zum Nicesolo Kanal eine wilde Dünenlandschaft bedeckt von Mittelmeer-Kiefern, auch als Pinien bekannt. Mit Aufkommen des Tourismus verschwanden die Pinien und die Dünen zwischen 1950 und 1960.

Heute findet man sowohl im Osten als auch im Westen das klassische italienische Bagno mit den vielen Sonnenschirmen und Liegestühlen. Am Oststrand hat die Stadtentwicklung künstliche Dünen aufgeschüttet und schön bepflanzt.

Bepflanzte Dünen sorgen für ein schönes Fotomotiv mit der Kirche Madonna dell’Angelo.

Die Strände mit ihrem goldgelben Sand werden jährlich von der Stiftung für Umwelterziehung (Foundation for Environmental Education, kurz FEE) mit der blauen Flagge ausgezeichnet. Wenn die blaue Flagge weht, bedeutet das, dass der Ort die vorgegebenen Kriterien hinsichtlich Umweltbildung, Umweltmanagement, Dienstleistungsgüte und Wasserqualität eingehalten hat.

Standesgemäß hat jedes Hotel, das über einen eigenen Strandabschnitt verfügen kann, ein Häuschen am Meer. Das ist für die Gäste sehr praktisch, weil hier eine Umziehgelegenheit ist. Es dauerte nicht lange und wir waren endgültig wieder in Caorle angekommen: „Cocco, Cooccooo belloooo!“ rief einer der Verkäufer der frischen mundstückgerechten Kokosnüsse. Manche Dinge ändern sich nie.

Auf dem Weg Richtung Falconera ist auch ein großer freier Strand-Abschnitt, der besonders am frühen Morgen eine idyllische Wirkung entfaltet.

Zauberhafte Altstadt von Caorle

Äußerst anziehend ist die Altstadt mit der Flaniermeile Rio Terrà delle Botteghe. Das ist nicht nur den vielen Modeboutiquen, kleinen Geschäften und Straßencafés geschuldet. Zum Urlaub in Caorle gehört das Fortgehen am Abend dazu. Besonders lieblich und zauberhaft sind die kleinen Seitengässchen mit ihren bunten Häusern. Auch hier finden sich kleine Läden zum Stöbern und Shoppen.

Heute fast nicht mehr erkennbar, war Caorle einst ähnlich wie Venedig von Kanälen durchzogen, die Inseln waren über kleine Brücken verbunden. Nach und nach wurden die Kanäle seit 1822 zugeschüttet. Die heutige Flaniermeile Rio Terrà wurde zwischen 1853 und 1876 aufgefüllt.

Das hatte damals einen ganz einfachen Grund: Die Verbesserung der Gesundheit für die Einwohnerinnen und Einwohner. Die stehenden Gewässer brachten Infektionen mit Malaria, an dem viele Menschen gestorben waren. Erst nach dem zweiten Weltkrieg erlebte Caorle seinen touristischen Aufschwung und wurde über die Jahrzehnte zu einem der Sehnsuchts-Orte an der oberen Adria.

Die Häuschen in der Calle Lunga zeigen den lieblichen und reizvollen Charakter der Altstadt von Caorle.

Caorle wird auch als „Klein-Venedig“ bezeichnet, die Stadt erinnert aber auch an Burano mit seinen vielen bunten Häuschen. Nicht nur nachts, auch tagsüber ist ein Spaziergang durch die Altstadt sehr schön. Die Sonne sorgt für völlig andere Lichtstimmungen, die Häuser stehen nicht nur da, sie erscheinen im wahrsten Sinne des Wortes. Allein die vielen reizvollen Häuschen in der Altstadt sind einen Aufenthalt in Caorle wert.

Und natürlich gehört zu einem Caorle-Urlaub ein Besuch in einer der Spielhallen einfach dazu. Einmal wieder Kind sein und sich in der „Sala Giochi Per Famiglie“ wie Valentino Rossi auf einem MotoGP-Motorrad fühlen. Besonders lustig, aber auch schweißtreibend war der Zweikampf im realistischen Formel-1-Simulator.

Auf einen Drink ins Hotel The One Sky Bar 360°

Abends wird die Via dal Moro Luigi Richtung Altstadt in eine Fußgängerzone verwandelt. Beim „Eingang“ in diese Fußgängerzone ist auf der Piazza Sant’Antonio das noch sehr neue stylische Hotel The One Caorle ein Anziehungspunkt für Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer.

Vorne parken die Porsches, Ferraris und Aston Martins und sorgen für internationales Jetset-Flair. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Die Sky Bar 360° ganz oben im achten Stock bietet feinste Drinks und herrliche Cocktails.

Die Bedienung ist sehr freundlich, sorgt mit einer außergewöhnlichen Champagner-Flaschenöffnung für Unterhaltung und die Ausblicke auf Caorle sind fantastisch. Genauso muss eine Bar in einem Urlaubsort sein. Die Hotelgäste frühstücken übrigens hier auf dieser Dachterrasse.

Herzliches Familienhotel Augusta

Zurück in Caorle. Was fehlte eigentlich noch zu einem Urlaub wie damals? Genau! Natürlich ein Hotel mit Halbpension. Das Hotel Augusta in der Via Andrea Palladio ist eine von der Familie Tamassia sehr herzlich und familiär geführte Unterkunft. Das Frühstücks-Buffet und das Abendessen – das traditionell immer schon am Vorabend per Menüliste ausgewählt werden muss – sind hervorragend.

Die Terrasse ist ein gemütlicher und kommunikativer Ort. Kein Wunder, hier treffen sich Gäste, die schon seit vielen Jahren ins Augusta kommen, zu dem einen oder anderen Pläuschchen bei einem Cappuccino, Espresso, Aperol Spritz oder Prosecco von der Bar. Für das Bagno am Weststrand gibt es ein Kärtchen mit reserviertem Schirm und Liegestühlen.

Das Hotel Augusta ist ein Ort zum Wohlfühlen mit einer sehr guten Lage: Rund fünf Minuten sind es bis zur Altstadt beziehungsweise zum Strand. Auch sehr fein: Das Hotel stellt Fahrräder zur freien Verfügung. Hier schließt sich der Kreis mit den Stichworten Sonnenaufgang und Lagune.

Anreise und Parkplätze:

Caorle in der italienischen Region Veneto/Venetien ist mit dem Auto von Klagenfurt über die A2, A23 und A4 (Autostrada Serenissima) je nach Verkehrslage in rund drei Stunden erreichbar. Von Villach dauert die Fahrt rund zweieinhalb Stunden. Von Wien ist man in rund sechs Stunden da. Von Salzburg sind die Urlauberinnen und Urlauber in viereinhalb Stunden in Caorle. Menschen, die die Anreise schon als Urlaubserlebnis mitnehmen möchten, können in Tarvis von der Autobahn abfahren und durch die herrliche Landschaft des Kanaltales, Fellatales und dann in der Ebene des Tagliamento erstes italienisches Flair genießen.

Von Innsbruck geht es rund fünf Stunden via A13 über den Brenner, dann die A22 bis Verona und dann weiter Richtung Venedig. Die Ausfahrt ist in Santo Stino di Livenza. Von dort geht es rund 20 Kilometer nach Caorle, wo es genügend Parkplätze und Parkgaragen gibt. Bei den meisten Hotels sind Parkplätze inbegriffen.

Der umweltfreundliche SüdSehnSucht-Tipp

Auch die Anreise mit der Bahn in die Urlaubsregion Caorle ist möglich. Mit der ÖBB dauert die Fahrt mit der besten Verbindung rund 03:45 Stunden von Klagenfurt zum Bahnhof Portogruaro. Von Villach aus dauert die Fahrt je nach Verbindung rund 40 Minuten weniger. Von Portogruaro aus fahren Busse von ATVO, die die Bahn-Anreisenden in rund 30 Minuten nach Caorle bringen. Für sportliche Menschen ist Caorle und seine Umgebung auch ideal mit dem Rad zu erkunden.

Hier kommt der ÖBB-Fahrplan nach Caorle zum Zug

Busverbindungen von ATVO von und nach Caorle

Alle Zug-Infos von Caorle Tourism

Tipps: Caorle mit dem Fahrrad entdecken

Nützliche Links im Überblick:

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Alle Infos zu caorle.com auf der offiziellen Website

Caorle – The Small Venice (Caorle Tourism) auf Facebook, Instagram, Twitter und YouTube
Alle Infos zu Caorle – The Small Venice (Caorle Tourism) auf der offiziellen Website

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Hotel Augusta auf Facebook
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Hotel The One mit Sky Bar auf Facebook und Instagram
Alle Infos zu Hotel The One mit Sky Bar

Alle SüdSehnSucht-Storys zu Italien

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