Nach dem Passo dello Stelvio kam die „Erleichterung“

Der Giro d’Italia 2017 ist in seiner letzten Woche angekommen. Bis Sonntag müssen sich die Radprofis bei der 100. Ausgabe noch abstrampeln, dann ist das Ziel in Mailand erreicht.

Die Königsetappe mit den Anstiegen Mortirolo, Stelvio (Stilfser Joch) und Umbrailpass lieferte wieder einmal ein episches Rennen. Die Helden der Landstraße sorgten für ein Spektakel, das sich nahtlos in die lange Geschichte dieser Rundfahrt einreihen wird.

Die Route über den Passo dello Stelvio durfte natürlich beim Jubiläums-Giro nicht fehlen. Der Anstieg von Bormio auf den höchsten Punkt in diesem Jahr von genau 2.758 Metern – in Gedenken an die italienische Radsport-Legende Fausto Coppi „Cima Coppi“ genannt – ist ein Kunstwerk einer Straße. Die Aufnahmen der scheinbar endlosen Serpentinen aus der Helikopterperspektive bei der Übertragung von Eurosport sind immer wieder ein Highlight, wenn der Giro diesen Pass in sein Programm einbaut.

Zwei Szenen können stellvertretend für das große Kino aus dieser 16. Etappe, die über 222 Kilometer von Rovetta nach Bormio führte, herausgepickt werden. Zum einen das „Drama“ um den Gesamtführenden Niederländer Tom Dumoulin, der auf dem Weg zum Umbrailpass sein Rad an den Straßenrand warf, sich sein Rosa Trikot auszog, die Hose runterließ und sich große Erleichterung verschaffte. Wenn es pressiert, dann geht’s halt nicht anders. Der Bildregisseur der Liveübertragung ließ aber zum Glück für Dumoulin und auch die Radsportfans vor den TV-Geräten rechtzeitig wegblenden.

Und dann war da noch der „Bunny Hop“ von Vincenzo Nibali. Der Hai von Messina zeigte bei der Schluss-Abfahrt auf dem Weg zu seinem Sieg nicht nur seine Zähne, sondern vor allem seine unfassbare Radbeherrschung, wenn es bergab geht.

Fünf Etappen sind nun noch zu absolvieren, für radsportbegeisterte Österreicherinnen und Österreicher bietet vor allem die 19. Etappe von San Candido/Innichen nach Piancavallo (alle Infos zur Strecke hier) die Möglichkeit, den Giro hautnah zu erleben.

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