Mit Wanda im Ohr treffen wir Pierce Brosnan in Bologna

Dritter und letzter Teil der Reisebericht-Trilogie zum Guns n‘ Roses-Konzert in Imola.

Sonntags gibt’s auf Sport1 die legendäre Fußball-Sendung „Doppelpass“. Dort steht auf dem Tisch das sogenannte Phrasenschwein. In das dürfen die geladenen Gäste – wenn sie eine Fußball-Phrase wie „Ein Spiel dauert 90 Minuten“ oder „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ dreschen – drei oder mehr Euro einzahlen.

Was tut das hier zur Sache? Naja, folgendes: Ich werfe nun drei Euro ins imaginäre Phrasenschwein für „Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen!“

Die erste Frage, die sich stellt: Wie kamen wir eigentlich nach Bologna? Wo wir doch nach Imola wollten. Von Chioggia und Comacchio kommend, trudelten wir im Ort des Geschehens ein, das Hotel Donatello in der Nähe der Rennstrecke war gebucht.

„Scheiße, bye, bye!“

An der Rezeption erwartete uns dann die „böse“ Überraschung. Wir hatten ein Hotel namens Donatello gebucht, aber nicht das in Imola, sondern in Bologna. Welchen Beruf der Rezeptionist eigentlich gelernt hat, wissen wir nicht, aber seine Arroganz war schon erstaunlich.

Anstatt netterweise in Bologna im dortigen Hotel anzurufen, ob die Zimmer auch wirklich verfügbar seien, entließ er uns mit einem süffisanten italienisch gebrochenen Deutsch: „Scheiße, bye, bye!“ – Ja, das werden wir noch lange erzählen.

Via dell'Indipendenza in Bologna - hier spielt sich das Leben ab.
Via dell’Indipendenza in Bologna – hier spielt sich das Leben ab.

So fuhren wir also die knapp 30 Kilometer weiter nach Bologna, ins Hotel Donatello in der Via dell’Indipendenza 65. Die Hauptachse zwischen Bahnhof und Piazza Maggiore kann man als belebt bezeichnen. Aber macht nicht genau das den Reiz einer italienischen Stadt aus?

Die Lage der Unterkunft war hervorragend. Die wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten – mehr von der Stadt zu erleben, war während des kurzen unfreiwilligen Besuchs nicht möglich – sind alle zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar.

Beim Flanieren durch die Straßen und Gassen hat man unweigerlich Wanda im Ohr: „Bologna, meine Stadt!“ – hier geht’s zum Video  – während Tante Ceccarelli in der Hauptstadt der Emilia-Romagna Amore gemacht hat, haben wir mit Amore gegessen…

Ja, was die Kulinarik betrifft, sind wir nicht weit gekommen. Fast gleich um die Ecke gab’s in der Via dei Falegnami zwei Lokale, die wir für ein Abendessen beziehungsweise ein Mittagessen nutzten. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Essen mit Amore in Bologna

Im Il Moro schmeckte uns vor allem die Fischsuppe. Achtung, das ist eigentlich eine Hauptmahlzeit – wir wurden vom Kellner darauf aufmerksam gemacht, der Hunger und die Unvernunft waren jedoch in diesem Moment größer. Und danach die Spaghetti mit Meeresfrüchten beziehungsweise Vongole/Venusmuscheln.

Auch das Carpaccio aus geräuchertem Lachs mundete hervorragend – hier geht’s zur virtuellen Speisekarte, leider kann man die Düfte und den Geschmack der Gerichte nicht über das Netz vermitteln. Das Service war extrem zufriedenstellend, die Kellner hatten einen guten Schmäh, so richtig zum Wohlfühlen.

Am nächsten Tag stärkten wir uns vor dem Konzert im Lokal gegenüber. Das Prima della Pioggia war ebenso ein Glücksgriff wie das Il Moro tags zuvor. Gut gelaunte Kellner und ein extrem gutes Essen. Zum Glück für uns hat es nach dem Besuch dieses „piccolo ristorantino“ nicht geregnet. Risotto mit Garnelen, Safranrisotto, Risotto mit Steinpilzen, Spaghetti mit Meeresfrüchten, Thunfischsalat, alles wunderbar und empfehlenswert. Hier geht’s zur Speisekarte, diese kann sich aber auch ändern.

Mein Name ist Bond, James Bond

Schauspiel-Star Pierce Brosnan flaniert ganz cool durch Bologna.
Schauspiel-Star Pierce Brosnan flaniert ganz cool durch Bologna.

Zwischen den beiden Mahlzeiten – beim Erkunden der Sehenswürdigkeiten – hatten wir dann noch ein Erlebnis, das wir immer mit Bologna verbinden werden.

Bei einem oder mehreren Getränken in der Roxy Bar in den Arkaden der Via Rizzoli – dort wo die beiden schiefen Türme Garisenda und Asinelli in den Himmel ragen – spazierten plötzlich Pierce Brosnan, seine Frau Keely und seine Gefolgschaft an uns vorbei.

Ein „Hi, Pierce!“ quittierte er mit einem sympathischen Augenzwinkern, es hätte auch eine Szene aus einem seiner vier James Bond-Filme sein können… Den Beweis, dass der irische Schauspiel-Star wirklich in Bologna war, gibt’s auf seinem Instagram-Account. Brosnans Frau Keely hatte beim Biografilm Festival ihren Dokumentar-Film „Poisoning Paradise“ vorgestellt. 

Eins steht nach unserem kurzen, aber intensiven Aufenthalt in Bologna fest: Wir verstehen Wanda jetzt noch viel besser. Amore!

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