So etwas hat die Sportstadt Ferlach lange nicht erlebt. Der legendäre Eislaufplatz liefert die Kulisse für ein denkwürdiges Eishockey-Spektakel.
Die Tribünen sind bei allen vier Spielen des Final Four gut gefüllt. Rund 300 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgen für eine selten erlebte Stimmung in der Arena mit dem herrlichen Blick auf die Ferlacher Hausberge.
Bring your family
Auch schön zu beobachten: Viele Cracks haben ihre Kinder zum Eislaufen mitgebracht. Familientag und Eishockey, gibt es eine schönere Verbindung? Diese Leidenschaft an die jungen Menschen weiterzugeben, dafür leben wir.
Karawanken-Cup-General-Manager Walter „Oschojo“ Schmied hatte im Vorfeld ein Eishockey-Fest im Sinn. Dank seiner unermüdlichen Organisation ist dieses Final Four zu einer außergewöhnlichen und berührenden Veranstaltung geworden, an die sich die Fans und die Cracks lange erinnern werden. Wenn dann das Wetter auch noch mitspielt und für ein traumhaftes Eis sorgt, ist ein wunderbarer Eishockey-Tag das logische Ergebnis.
Playoff-Hockey vom Feinsten
Zum Sportlichen: Das erste Halbfinale zwischen den ATUS Ferlach Grizzlies und den Karawanken Murmalan – die Vorrunden-Partie kann unter die Rubrik Hockey Fight Night eingeordnet werden – entwickelt sich von Beginn an zu einer engen Kiste. Eine typische Playoff-Partie, bei der keines der beiden Teams den entscheidenden Fehler machen will. Der Jubel beim 1:0 für die Murmalan durch Hannes „Blacky“ Schwarz zeigt, welche Emotionen auf das Eis gebracht werden.
Das Positivste an diesem Nachmittag: Das Spiel wird von beiden Mannschaften fair und ohne Gehässigkeiten über die Bühne gebracht.
Video-Highlights vom Final Four
Auch das zweite Halbfinale ist an Spannung kaum zu überbieten. Am Ende setzt sich die DSG Sele/Zell knapp mit 3:2 gegen den Titelfavoriten SG Gotschuchen/St. Margareten durch. Die Fisolen-Cracks waren als Vorrunden-Sieger nach Ferlach gekommen.
Die Zellaner entpuppen sich im Playoff als harte Nuss, die von den Rosentalern nicht geknackt werden kann. Überschattet wird das Match von der Verletzung von Gotschuchen-Goalie Peter „Die Maschine“ Koller, der sich bei einem Tor der Zellaner durch eine falsche Bewegung einen Muskelfaserriss zuzieht.
Von den Fans wird der starke Keeper zum Spieler des Turniers gewählt. Auch als Anerkennung für seine sensationellen Leistungen in der Vorrunde. Auch das zeichnet den Karawanken Cup aus: Murmalan-Goalie Christian Fritz „The Cat“ springt für Koller ohne zu zögern ein.
Backup-Goalie Selina Gentilini sorgt für Premiere
Im Spiel um Platz drei setzen sich die Grizzlies gegen die Gotschuchner/St. Margaretner knapp mit 2:1 durch. Auch diese Partie hat Playoff-Charakter, die Taktik und der Kampf um jedem Zentimeter Eis stehen im Vordergrund. Am Ende sichern sich die Bären wie im Vorjahr den dritten Platz.
Im Tor der Spielgemeinschaft steht die junge Torfrau Selina Gentilini, die damit für eine Premiere beim Karawanken Cup sorgt. Sie hütet normalerweise das Tor bei den Lakers Kärnten in der Elite Women’s Hockey League, springt beim Final Four ins kalte Wasser und zeigt einige sensationelle Saves.
Murmalan gelingt Revanche
Bei der Premiere des Karawanken Cups hatte die DSG Sele/Zell auf eigenem Eis den Wander-Pokal im Endspiel des Final Four gegen die Murmalan ins Vereinsheim unter die Koschuta geholt. Damals siegte die Truppe aus dem Bergsteigerdorf souverän mit 3:1.
In Ferlach gibt es im Finale alles, was Eishockey zu bieten hat. Schöne Tore, harte Zweikämpfe und einen Kampf auf Biegen und Brechen. Für den Zellaner Crack Florijan „Schnu Schnu“ Dovjak ist das Match um den Titel schnell beendet. Er zieht sich ohne Fremdeinwirkung eine Schulterluxation zu.
Nach einem 2:2 nach regulärer Spielzeit geht es ins Penaltyschießen. Walter Schmied und Murmalan-Kapitän Markus „Burschi“ Quinesser bezwingen den starken Goalie der DSG Sele/Zell – Saša Stančević. Auf der anderen Seite lässt Christian Fritz im Tor der Murmalan nichts anbrennen und wehrt alle Versuche der Zellaner ab. Danach kennt der Jubel bei den Murmalan keine Grenzen. Der heiß ersehnte Titel ist geschafft, der Pokal wandert nach Ferlach.
Zum Goalie des des Turniers wird Christian Fritz „The Cat“ gewählt. Torschützenkönig wird Christopher Katschnig von den ATUS Ferlach Grizzlies, der sieben Mal seine Visitenkarte in den jeweiligen gegnerischen Gehäusen abgibt.
Ferlachs Bürgermeister und Präsident des Bundesrats – Ingo Appé – überreicht den Karawanken Cup in der stimmungsvollen Siegerehrung an Murmalan-Kapitän Markus Quinesser. Danach wird die Kantine am Eislaufplatz zur Partyzone erklärt. Ein schöner Moment, als die Zellaner den siegreichen Murmalan ein Ständchen singen und die Cracks einen Kappentausch vollziehen.
2. Karawanken Cup – Final Four:
Halbfinale 1:
Karawanken Murmalan – ATUS Ferlach Grizzlies 1:0
Halbfinale 2:
SG Gotschuchen/St. Margareten – DSG Sele-Zell 2:3
Spiel um Platz drei:
ATUS Ferlach Grizzlies – SG Gotschuchen/St. Margareten 2:1
Finale:
Karawanken Murmalan – DSG Sele/Zell 3:2 n. P.
Endstand des 2. Karawanken Cups:
Rang | Team |
1. | Karawanken Murmalan |
2. | DSG Sele/Zell |
3. | ATUS Ferlach Grizzlies |
4. | SG Gotschuchen/St. Margareten |