Finale furioso: Murmalan drehen Partie in Zell

Beim Karawanken Cup geht es weiter Schlag auf Schlag.

Wie die Profis in der Erste Bank Eishockey Liga zur Weihnachtszeit müssen die Karawanken Cracks wegen des kompakten Spielplans im Zwei- oder Drei-Tage-Rhythmus ran. Bei einem Natureis-Cup sind die Teams vom Wetter und vor allem von den Temperaturen abhängig. Das enge Zeitfenster muss ausgenützt werden.

Nachdem die Karawanken Murmalan bei der ersten Sonntagsmatinee im Duell mit der SG Gotschuchen/St. Margareten „Champagner-Eishockey“ auf die Platte in der Smole Arena gezaubert hatten, wartet der nächste Kracher.

Im Koschutastadion, das seit dieser Saison eine neue Bande hat, steigt der ewig junge Karawanken Clásico gegen die DSG Sele-Zell . Das Ur-Spiel des Karawanken Cups, schließlich wurde 2017 nach einem Freundschaftsspiel bei -15 Grad die Idee des Cups geboren.

Die Gastgeber hatten bei ihrem ersten Auftritt gegen die ATUS Ferlach Grizzlies noch Abstimmungsschwierigkeiten. Die höhere Bande auf Heimeis sind die Koschutacracks nicht gewohnt. Dazu fehlten einige Stammspieler. Ein gefundenes Fressen für die Ferlacher Bärentruppe, die mit einem 8:3 im Gepäck das Bergsteigerdorf verließ.

Zellaner mit dem besseren Start

Alles ist neu in Zell. Die neue Bande hatte zur Folge, dass auch die Eisfläche größer geworden ist. Drei Meter länger und zwei Meter breiter. Nur die alten Tore sind geblieben. Wie schon in Gotschuchen findet Titelverteidiger Karawanken Murmalan zu Beginn des Spieles nicht den roten Faden.

Die Zellaner starten gut in das von Schiri Klaus Wrumnig umsichtig geführte Match und führen nach dem ersten Drittel mit 2:0. Die Gäste haben in dieser Phase keinen Zugriff auf das Spiel und schießen zu selten auf das Tor vom Zellaner Schlussmann Saša Stančević.

Murmalan On-Ice-Predigt

In der ersten Drittelpause zitiert Murmalan-Coach Christian Cozelenka seine Truppe zu sich. Statt einer Kabinenpredigt gibt es eine On-Ice-Predigt. Und diese sollte Wirkung zeigen. Doch zunächst hat der beste Mann auf dem Eis – Egon Parte – das 3:0 auf dem Schläger. Der Denker und Lenker im Spiel der Koschuta-Eishakler scheitert nach einem Alleingang an Goalie Christian Fritz und der Stange.

Video: Murmalan biegen Zell

Das ist der endgültige Weckruf für die Murmalan. Angetrieben vom Triumvirat Walter Schmied, Markus Quinesser und Daniel Zenkl drehen die Gäste nun auf und erspielen sich Chance um Chance. Auch der pfeilschnelle Hannes „James“ Schwarz sorgt mit seinen Sturmläufen für Verwirrung in der Zellaner Hintermannschaft. In der Defensive räumen Seppi Kauer und Co. staubtrocken ab.

Dann kurze Aufregung in einem sonst fair geführten Spiel: Bei einem Getümmel vor seinem Tor bekommt Keeper Fritz „The Cat“ eine mit dem Schläger drüber gezogen. Der Goalie geigt dem vermeintlichen Übeltäter Filip Oraže die Meinung. Zu Unrecht. Denn Mitspieler Markus Quinesser richtet dem Goalie auf unsanfte Weise die Frisur. Die Gemüter beruhigen sich aber schnell wieder.

Zweites Drittel gehört den Gästen

Ein paar Augenblicke später steht der Anschlusstreffer auf dem von Georg Stromberger geführten Spielbericht. Goalgetter Walter Schmied netzt ein und bringt den bekannt tiefenentspannten Keeper der Zellaner in Rage. Die Hausherren haben in dieser Phase nur wenige Torchancen und die macht Goalie Fritz zunichte.

Und so ist es nur eine Frage der Zeit bis die Karawanken Murmalan zum Ausgleich treffen. Marc Pucher setzt den Puck zum 2:2 in den Maschendrahtzaun. Mit dem Schlusspfiff des zweiten Drittels hat Präsident Sigi Harter die Chance auf den Führungstreffer, er scheitert aus kurzer Distanz.

Der Schlussabschnitt sollte dann Spannung pur bringen. Die Partie geht jetzt hin und her. Es gibt Chancen auf beiden Seiten. Nach einem Schuss von Izidor Čertov steht Miran Kelih goldrichtig und verwertet zum 3:2 für die Truppe aus dem Bergsteigerdorf. Lange sieht es nach einem Sieg der Zellaner aus. Doch der Titelverteidiger mit all seinen erfahrenen Cracks gibt nicht auf.

Turbulente Schlussphase

Martin „Wuuuze“ Buda hat nach einem Alleingang den Ausgleich auf der Schaufel, kann aber Goalie Stančević nicht bezwingen. Auch den Rebound von Marc Pucher kann der Keeper halten. Die Hausherren bleiben aus Kontern immens gefährlich. Mehrmals liegt die Vorentscheidung in der Luft.

Knapp sieben Minuten vor Schluss schlägt es bei den Zellanern ein, Daniel Zenkl pfeffert die Scheibe ins Netz. Ausgleich zum 3:3. Dann folgt eine aufregende Schlussphase. Egon Parte taucht nach einem energischen Solo vor dem Murmalan-Kasten auf. Im Gegenzug fährt Hannes Schwarz alleine auf das gegnerische Tor, scheitert aber am Zellaner Schlussmann.

Auf eine erneute Verlängerung hat ein Mann keinen Bock: Walter Schmied erzielt den Siegestreffer für den Titelverteidiger. Und wie! Gleich nach Überschreiten der blauen Linie zieht der Mann mit der Nummer 78 unwiderstehlich ab und hämmert den Puck zum 4:3-Endstand ins Netz. Nun geht es in Ferlach gegen den Erzrivalen ATUS Ferlach Grizzlies um den Sieg im Grunddurchgang.

Karawanken Cup 2020 – Runde 2:

DSG Sele-Zell – Karawanken Murmalan 3:4
Tore: Furjan, Kelih Mi., Kelih F.; Schmied (2), Pucher, Zenkl

Tabelle nach vier Partien:

Rang Team G S S/OT  N/OT N T P
1. ATUS Ferlach Grizzlies 2 2 0 0 0 12:06 6
2. Karawanken Murmalan 2 1 1 0 0 10:08 5
3. SG Gotschuchen/St. Margareten 2 0 0 1 1 08:10 1
4. DSG Sele-Zell 2 0 0 0 2 06:12 0

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