Giro d’Italia: Radsport-Volksfest in Caorle

Zurück in Caorle. Dieses Mal hat es nicht 30 Jahre bis zum Wiedersehen gedauert, sondern nicht einmal ein Jahr. Grund für die schnelle Wiederkehr war ein Tagesausflug zum Giro d’Italia, der zum ersten Mal in seiner 114-jährigen Geschichte in Caorle Station machte. Nach zwei Jahren Pause waren wir endlich wieder bei einer Etappe dieser außergewöhnlichen Sportkultur-Veranstaltung dabei.

Schon die Anreise von Kärnten in die liebliche Stadt im Veneto bringt Radsport-Stimmung. Die Durchfahrt in Tarvis erinnert daran, dass der Giro-Tross nur wenige Tage später mit der 20. und vorletzten Etappe der 2023er-Ausgabe in Friaul-Julisch Venetien mit dem Einzelzeitfahren von Tarvis auf den Monte Lussari zu Gast ist.

Der Wintersport-Ort im italienischen Teil des Dreiländerecks Österreich, Italien und Slowenien ist nach einer kurzen Autobahnfahrt von Kärnten aus Ausgangspunkt für eine Fahrt „Über die Acker“. Das ist kein Wunder, wenn der Onkel, der diesen Begriff geprägt hat, am Steuer sitzt. Auf den Landstraßen sehen die Tagesausflügler und Reisenden wie der Name schon sagt das Land und die vielen kleinen Ortschaften, durch die der Weg zum Ziel führt.

Pause in Venzone

Schon vor der Abreise war ein Programmpunkt fix: Die obligate Cappuccino-Pause in Venzone im Caffè Vecchio. Dieser charmante Ort liegt auf dem Weg ans Meer ideal für einen kurzen Zwischenstopp, ist aber auch für einen Tagesausflug sehr empfehlenswert.

Weiter geht die Fahrt über San Daniele, über den Tagliamento nach San Vito al Tagliamento und von dort weiter nach Portogruaro bis schließlich die Straße nach Caorle die Vorfreude auf den Giro und den Aufenthalt am Meer steigen lässt. So eine Fahrt mit Onkel und Vater ist naturgemäß mit vielen Erinnerungen an die Kindheit und Jugend verbunden, die hier aufgefrischt werden und die Anreise noch kurzweiliger machen.

Bilder: Giro-Schauen in Caorle

In Caorle angekommen, führt der erste Weg zum Hotel Augusta in der Via Andrea Palladio. Der Empfang der Familie Tamassia ist sehr herzlich: Als Stammgast seit vielen Jahren hat der Onkel keine Parkplatz-Sorgen. Vittorio, der Seniorchef, verschafft uns gleich einen „VIP“-Parkplatz beim Hotel. Danach geht es zum Flanieren in die Altstadt, der Giro-Tross ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal in Pergine Valsugana in der Provinz Trentino gestartet. Genug Zeit also für ein gutes Mittagessen im „Al Porto“ und ein Gelato.

In diesem Jahr ist das Giro-Feeling neu, denn zum ersten Mal sind wir in einem Etappenzielort live dabei. Bei den bisherigen Giro-Besuchen waren es immer Ortschaften, in denen die Radprofis und Begleitfahrzeuge eine Durchfahrt gemacht haben.

In Caorle ist erstmals auch der Blick hinter die Kulissen möglich. Zwischen großem Marktplatz und Luna Park ist eine eigene Giro-Welt aufgebaut, hier präsentieren sich die Sponsoren und die Radsport-Fans können sich mit Fanutensilien bzw. Fantextilien eindecken. Auch ein Selfie mit dem Siegerpokal ist möglich, wie eine lange Menschenschlange erkennen lässt.

Der Blick auf die lange Zielgerade und das Zielgelände in der Strada Traghete lässt die Anspannung bei den Verantwortlichen spüren, die die gesamte Organisation mit sich bringt. Fans queren die Straße, die Teambusse trudeln ein, das ist ein Durcheinander, das unter Kontrolle gehalten werden muss. Die letzte Stunde vor der Ankunft der gesamten Giroflotte erleben wir am Lungomare Trieste mit Blick auf das Meer und eines der Wahrzeichen Caorles, die Kirche Madonna dell’Angelo.

Urlaubsgefühl am Lungomare Trieste

Die Bar „La Vela Sunrise“ gegenüber sorgt mit bekannten Italo-Hits wie „Gente di Mare“ von Umberto Tozzi und Raf oder „Un’estate italiana“ von Gianna Nannini und Edoardo Bennato für ein Urlaubsgefühl. Wie immer zeigen die ersten offiziellen Begleitfahrzeuge die unmittelbar bevorstehende Ankunft des Giro d’Italia an. Und als die Helikopter kreisen, dauert es nur wenige Augenblicke bis das dieses Mal geschlossene Hauptfeld vorbei rauscht.

Mit einem Höllentempo geht es auf dem Lungomare Richtung Ziel, drei Kilometer sind hier noch zu absolvieren. Die Topografie der Etappe hatte schon vor dem Start auf einen Massensprint hingewiesen, der dann auch zu einem großen Showdown mit Fotofinish, das der Italiener Alberto Dainese vor seinem Landsmann Jonathan Milan und dem Australier Michael Matthews um Millimeter für sich entschied, wurde.

Nach dem kurzen, aber wie immer intensiven Vergnügen, lassen wir den Giro-Tagesausflug mit einem Spaziergang am Meer zur Kirche und Richtung Strand am Lungomare Venezia ausklingen, um das italienische Lebensgefühl in unseren Gedanken mit nach Hause nehmen zu können.

Alle Infos zur 17. Etappe des Giro d’Italia 2023

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